Mit Küchen Quelle musste Ende November nun ein weiteres Küchenbau-Unternehmen Insolvenz anmelden. Obwohl viele Firmen eine deutliche Umsatzsteigerung zum Vorjahr vorweisen können, wirkt die Branche aktuell wie vom Blitz getroffen.
„Eine Umsatzsteigerung ist nicht immer eine Absicherung gegen eine Insolvenz. Ich erlebe immer wieder, dass kleinere Fehler ausschlaggebend für sie sind“, sagt Marvin Flenche. Er ist Unternehmensberater für Küchenstudios und teilt in diesem exklusiven Experten-Ratgeber sechs Tipps, wie Küchenbau-Unternehmen 2023 mehr Umsatz machen und deutlich profitabler werden.
1. Feste Standards für die Bezahlung schaffen
Küchenbau-Unternehmen bieten ihren Kunden idealerweise Standards für die Bezahlung an. Sinnvoll ist etwa, bei der Aufnahme der Bestellung 50 Prozent der initialen Gesamtsumme direkt begleichen zu lassen. Weitere 40 Prozent können die Kunden beim Wareneingang entrichten. Die verbleibenden zehn Prozent der Rechnungssumme werden schließlich beim Einbau der Ware gezahlt. Dank der gestaffelten Bezahlung inklusive Anzahlung stellen Unternehmen auch bei finanziellen Engpässen der Käufer sicher, zumindest ihre Kosten decken zu können.
2. Mit der SEPA-Lastschrift arbeiten
Gerade die letzten zehn Prozent der Rechnung werden von Kunden häufig zurückgehalten. Bei einer umfangreichen Bestellung kann es sich hierbei jedoch um viel Geld handeln. Manche Anbieter verzichten zudem auf die dreiteilige Staffelung ihrer Rechnungssumme. Haben sie stattdessen eine Bezahlung in zwei Tranchen festgelegt, ist fehlende Liquidität in Höhe eines fünfstelligen Betrags beim Zahlungsverzug des Kunden keine Seltenheit. Nutzen Unternehmen hingegen die SEPA-Lastschrift, können sie den noch ausstehenden Betrag gemäß der ursprünglich vereinbarten Konditionen einfach einziehen.
3. Gute Margen fokussieren
Küchenbau-Unternehmen müssen nicht jeden Auftrag annehmen, um profitabel zu sein. Das Gegenteil ist häufig sogar der Fall: Möchte ein Anbieter beispielsweise 15 Prozent Gewinn am Ende des Geschäftsjahres verzeichnen, ist eine Kalkulation mit entsprechend hohen Margen unverzichtbar. 25 Prozent sind an dieser Stelle ein guter Richtwert.
4. Das Bestandskundengeschäft ankurbeln
Bestandskunden werden von den meisten Küchenbau-Unternehmen vernachlässigt. So verschenken Firmen viel Potenzial. Es ist daher sinnvoll, sich zumindest einmal jährlich bei der Bestandskundschaft in Erinnerung zu rufen. Ein Telefonat bietet sich hierfür besonders gut an. Zugleich können sich Küchenbauer mit dieser kundenbindenden Maßnahme einfach Empfehlungen sichern, ohne viel Zeit oder Geld zu investieren. Da nur wenige Anbieter ihr Bestandskundengeschäft ausbauen, heben sie sich darüber hinaus stark vom Wettbewerb ab.
5. Fortschrittliches Marketing gestalten
Modernes Marketing lässt sich auch in Krisenzeiten zielgerichtet umsetzen. Außerdem zeichnet es sich durch seine Skalierbarkeit aus. Viele Küchenbau-Unternehmen vergessen oder unterschätzen diese Vorteile jedoch. Sie beschränken ihren Profit durch veraltete Maßnahmen, die viel Geld kosten und schlechte Ergebnisse bringen. Wer gute Werbung am Puls der Zeit betreibt, wird sich langfristig jedoch am Markt durchsetzen können. Um bessere Preise aufrufen zu können, muss zunächst aber in die Außenwirkung des Unternehmens investiert werden.
6. Aktiv verkaufen ist Trumpf
Wer Umsatz generieren möchte, muss aktiv verkaufen. Küchenbauer sollten also auf potenzielle Kunden zugehen und direkt beim Interessenten nachfassen. Es gilt: Menschen dürfen bei ihrer Kaufentscheidung nicht alleine gelassen werden. Das stärkt nicht nur das Vertrauen der Kunden, sondern letztlich auch die Liquidität des eigenen Unternehmens. Eine Win-win-Situation entsteht durch diesen aktiven Verkauf.
PM/ A&M Unternehmerberatung GmbH