Der Preisverfall bei Wohnimmobilien hat sich nach aktuellen Daten von McMakler zuletzt deutlich abgeschwächt. Demnach vergünstigten sich Häuser und Wohnungen im zweiten Quartal dieses Jahres im Bundesdurchschnitt nur noch um 0,7 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2023.
Auf Jahressicht verglichen mit Q2 2022 ergab sich allerdings noch ein Preisrückgang von 11 Prozent. Wie die Analyse von McMakler zeigt, gingen die Preise zuletzt überdurchschnittlich stark in den sogenannten A-Städten zurück. Eine hohe Energieeffizienz der Gebäude wird für Käufer zudem immer wichtiger: Gut gedämmte oder entsprechend sanierte Immobilien werden nicht selten mit Aufschlägen von rund 40 Prozent gehandelt.
„Der flächendeckende Preisrückgang bei Wohnimmobilien hat voraussichtlich sein Ende gefunden. Interessenten sollten sich darauf einstellen, dass das chronisch knappe Angebot in den kommenden Jahren wieder zu steigenden Preisen führen dürfte“, sagt Felix Jahn, Gründer und CEO von McMakler. „Außerdem sehen wir, dass die Energieeffizienz von Gebäuden eine zunehmende Rolle spielt. Diese wird durch regulatorische Maßnahmen immer wichtiger, nicht zuletzt da der Immobilienbestand in Deutschland erheblichen Nachholbedarf hat. Deshalb rückt für Käufer eine professionelle Beratung in Energiefragen bereits während des Kaufprozesses in den Vordergrund.“
Für die jüngste Erhebung hat McMakler Research, die Plattform für Immobilienmarktanalysen von McMakler, die Preis-, Nachfrage- und Angebotsentwicklung sowie Energieeffizienzdaten in allen Bundesländern sowie speziell auch in den A-Städten im zweiten Quartal untersucht. Dabei wurden die Transaktions- und Angebotsdaten berücksichtigt.*
Stadtstaaten verzeichnen stärksten Preisrückgang – Sachsen und Sachsen-Anhalt mit leicht steigenden Preisen
Trotz der allgemeinen Stabilisierung zeichneten sich im zweiten Quartal wieder regionale Unterschiede in der Preisentwicklung ab. Spitzenreiter bei der Preiskorrektur waren unter den Bundesländern die drei Stadtstaaten Hamburg (-1,8%), Berlin (-1,6%) und Bremen (-1,6%), die den stärksten Rückgang im Vergleich zum Vorquartal registrierten. Von den übrigen Bundesländern kehrten Sachsen (+0,1%) und Sachsen-Anhalt (+0,2%) wieder zu einem leichten Preisanstieg zurück.
Unter den A-Städten verzeichnete München einen Preisrückgang von immer noch 2,3 Prozent. Auch für Frankfurt am Main (-1,8%), Köln und Stuttgart (beide -1,7%) registrierte McMakler Research ein Minus, das leicht über dem Bundesdurchschnitt lag.
„Zwar stabilisieren sich die Preise auf Quartalsbasis, allerdings verzeichnen wir im Jahresvergleich einen Preisrückgang von 11 Prozent. Käufer – und insbesondere Verkäufer – müssen sich darauf einstellen, dass sich am Markt kurz- und mittelfristig ein neues, niedrigeres Kaufpreisniveau etabliert“, betont Felix Jahn.
Hauspreise etwas stabiler als Wohnungspreise
Die Preise für Häuser waren im Erhebungszeitraum mit einem Rückgang von lediglich 0,3 Prozent sogar weitgehend stabil verglichen mit dem ersten Quartal. Wohnungen wurden durchschnittlich um 1,1 Prozent günstiger – in München sogar um 3,0 Prozent. Anders sah es allerdings noch beim Vergleich auf Jahressicht aus: Hier sanken die Häuserpreise im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14,1 Prozent, Wohnungen verbilligten sich um 8,2 Prozent. Die allgemeine Nachfrage nach Wohnimmobilien, gemessen an der Zahl der Anfragen je Inserat, blieb im vergangenen Dreimonatszeitraum stabil; im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres ergab sich aber ein Minus von 7 Prozent.
Deutlicher Preisaufschlag für Immobilien mit hoher Energieeffizienz
Angesichts steigender Energiekosten und verschärfter regulatorischer Rahmenbedingungen achten Immobilienkäufer zunehmend auf eine gute Energieeffizienz ihrer Wunschobjekte. Das zahlt sich für die Besitzer entsprechender Immobilien laut der Analyseergebnisse von McMakler Research erheblich aus: So waren Immobilien mit der Energieeffizienz A+, A oder B im Durchschnitt rund 40 Prozent teurer als Immobilien mit den Klassen F, G oder H. Objekte mit den Bewertungen C, D oder E waren im Vergleich zu den niedrigsten Energieeffizienzklassen immer noch 9 Prozent teurer.
Allerdings ist das Angebot an energieeffizienten Immobilien weiterhin gering: Laut McMakler machten die Immobilien mit einer positiven Energieeffizienz (A+, A, B) im aktuellen Untersuchungszeitraum lediglich 11 Prozent des Bestandes in Deutschland aus. Allgemein bleibt die Ausstattung von Immobilien mit erneuerbaren Energie- und Heizquellen hinter den regulatorischen Ansprüchen zurück: Nur 25 Prozent der untersuchten Immobilien waren mit nachhaltigen Energiequellen ausgestattet, lediglich 6 Prozent verfügten über eine Wärmepumpe.
PM/ McMakler