Hohe Lebenshaltungskosten: Menschen in Österreich erhöhen ihren Notgroschen

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Die hohe Inflation belastet viele Menschen, vor allem, weil gestiegene Lebenshaltungskosten die laufenden Ausgaben erhöhen. Jede zweite Österreicherin und jeder zweite Österreicher hat im Vergleich zum Vorjahr derzeit weniger Geld für die monatlichen laufenden Kosten zur Verfügung. Vor allem in der Generation 50Plus ist dieser Betrag bei mehr als der Hälfte der Befragten geschrumpft. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, haben die Menschen ihre Rücklagen erhöht. Dies zeigt das TeamBank-Liquiditätsbarometer, eine bevölkerungsrepräsentative Onlinebefragung unter 1.478 Österreicherinnen und Österreichern.

Besonders die Preise für Strom, Heizung und Lebensmittel sind nach Ansicht der Österreicherinnen und Österreicher zu hoch. Am häufigsten empfinden die Befragten mit 87 Prozent Strom als hochpreisig – ein Anstieg um sieben Prozentpunkte gegenüber 2022. 86 Prozent stufen Lebensmittelpreise als zu hoch ein. Vor einem Jahr sagten das noch zwölf Prozentpunkte weniger. Einen besonders großen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr nehmen die Menschen bei Preisen für Eintrittsgelder und Kleidung wahr, in beiden Fällen sind es neun Prozentpunkte mehr. Interessant ist, dass zwar immer noch 79 Prozent Sprit zu teuer finden – diese Einschätzung teilen jedoch weniger als im Vorjahr, der Wert sank um fünf Prozentpunkte.

In Folge der gestiegenen Preise vor allem für Heizung und Strom bleibt den Menschen in Österreich monatlich weniger in der Tasche. 60 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher machen sich große Sorgen, dass sie wegen der hohen Wohnnebenkosten die laufenden Rechnungen nicht mehr begleichen können und ihren Lebensstandard einschränken müssen. Nur neun Prozent der Befragten sind in dieser Hinsicht sorgenfrei. Dabei sind alle Altersgruppen gleichermaßen betroffen.

Österreicherinnen und Österreicher haben Ausgaben im Blick

Doch die Bürgerinnen und Bürger bereiten sich gut vor auf einen finanziellen Engpass. Sie haben schon Strategien entwickelt, um mit der hohen Inflation umzugehen. 44 Prozent der Befragten notieren ihre Ausgaben regelmäßig etwa in einem Haushaltsbuch oder einer App, das sind neun Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Besonders oft notieren Jüngere ihre Finanzen: 51 Prozent der 18- bis 29-Jährigen haben regelmäßige Zahlungen im Blick. Diese gute Buchführung sorgt auch dafür, dass 45 Prozent der unter 30-Jährigen genau wissen, wie viel Geld ihnen für unvorhergesehene Ausgaben zur Verfügung steht. Über alle Altersklassen hinweg haben 47 Prozent einen genauen und 44 Prozent einen groben Überblick.

„Die Generation Z ist vernünftiger als viele denken, gerade die vergangenen Jahre haben sie gelehrt, auf ihre Ausgaben zu achten“, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Aufzeichnungen zu laufenden Kosten und spontanen Käufen werden durch die digitalen Möglichkeiten populärer und helfen, den Überblick zu behalten.“

Die Österreicherinnen und Österreicher haben vorgesorgt und ihre Rücklagen bereits erhöht. 30 Prozent haben mehr als 4.000 Euro als Reserve, ein Plus von acht Prozentpunkten. Viele unter 30-Jährige konnten ihren Notgroschen auf 1.000 bis 2.000 Euro aufstocken, die über 30-Jährigen haben häufiger als vor einem Jahr mehr als 5.000 Euro auf der hohen Kante. 63 Prozent aller Befragten wollen auch weiterhin Rücklagen für besondere Anschaffungen bilden.

PM/ TeamBank AG Nürnberg