Muenze Oesterreich AG: Back to Cash – Warum Barzahlungen wichtig für unsere Gesellschaft sind

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Während der World Money Fair 2023 fand heute ein Mediengespräch der Münze Österreich AG statt. Dabei diskutierten Brett Scott, Autor und Finanzaktivist, und Gerhard Starsich, Generaldirektor der Münze Österreich AG, die Bedeutung von Bargeld und warum einige Länder den Zugang zu Bargeld gesetzlich festlegen wollen.

Die Veranstaltung mit dem Titel „Zurück zum Bargeld – Warum Barzahlungen wichtig für unsere Gesellschaft sind“ befasste sich mit den Auswirkungen von bargeldlosen Gesellschaften und wie diese Grundrechte beschneiden, weil die Teilhabe aller am Wirtschaftsleben nicht mehr gesichert sei.

Millionen von Menschen mit niedrigem Einkommen haben keine oder keine vollständige Bankverbindung und sind dadurch von digitalen Bezahlweisen ausgeschlossen. Die aktuelle Krise hat diese Situation verschärft. Einige Staaten haben dies erkannt und Gesetze erlassen, um Barzahlungen zum Schutz der Bürgerrechte zu garantieren. Die Experten forderten auch andere Staaten auf, ein garantiertes Recht auf Barzahlungen zu erlassen und die notwendige Infrastruktur wiederherzustellen, da nur so sichergestellt werden könne, dass alle Bürger:innen die Möglichkeit zur Teilhabe am Wirtschaftsleben haben, hieß es.

„Die aktuelle Verschiebung hin zum bargeldlosen Bezahlen ist ein gefährlicher Trend, der weite Teile der Bevölkerung von der Zahlungsinfrastruktur ausschließt. Einige Nationen haben dies erkannt und kehren mutig zum Barzahlungsverkehr zurück, um die Rechte ihrer Bürgerinnen und Bürger zu wahren und ihre finanzielle Unabhängigkeit, Privatsphäre und Sicherheit zu schützen.

In Österreich erleben wir täglich die positive Wirkung von Barzahlungen. Bargeld ermöglicht es Menschen, Transaktionen durchzuführen, ohne auf Technologie oder Finanzinstitute angewiesen zu sein. Es stellt sicher, dass jede Person die Möglichkeit hat, an der Wirtschaft teilzuhaben. Dies muss überall verankert werden“, so Gerhard Starsich, Generaldirektor der Münze Österreich AG.

Die Experten diskutierten auch, welche Folgen eine bargeldlose Gesellschaft hat. Gerade armutsgefährdete Personen oder Menschen mit geringem Einkommen würden durch den Abbau der Bargeldinfrastruktur weiter benachteiligt und noch stärker von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Schon heute seien viele Bereiche von der Bargeldinfrastruktur abgeschnitten. Immer mehr Bankfilialen werden geschlossen oder eine Schließung ist in Planung. Dies sei ein gefährlicher Trend.

„Ein Geldsystem ohne Bargeld ist wie ein Transportsystem ohne Fahrräder. Die Umstellung auf digitale Zahlungen erscheint oberflächlich bequem, aber sie konzentriert die Macht in den Händen einiger weniger Technologie- und Finanzkonzerne, untergräbt die finanzielle Privatsphäre und Widerstandsfähigkeit und trägt durch die wachsende Digitalisierung zu einer Spaltung bei, indem sie große Teile der Gesellschaft ausschließt. Im Gegensatz zu digitalen Zahlungen stürzt Bargeld nicht ab und unterstützt die lokale Wirtschaft. Wir müssen die Vorstellung ablehnen, dass ein Übergang zu einer bargeldlosen Gesellschaft unvermeidlich ist und für unser öffentliches Geldsystem kämpfen“, sagt Brett Scott, Finanzaktivist und Autor.

Das Pressegespräch endete mit einem Aufruf an politische Entscheidungstragende zum Handeln, um sicherzustellen, dass Bargeld eine praktikable und zugängliche Option für alle Mitglieder der Gesellschaft bleibt. Die Podiumsteilnehmer betonten die Notwendigkeit von Investitionen in Infrastruktur und Bildung, um die Verwendung von Bargeld in einer sich schnell verändernden digitalen Landschaft zu unterstützen, da der aktuelle Wandel Ungleichheit und soziale Spaltung verstärkt.

Organisiert wurde das Pressegespräch von der Münze Österreich AG.

PM/ Christoph Baller